Stolpersteine für Ida Imgrund, geborene Goldner
(geboren: 9. November 1884 in Ermreuth bei Forchheim, verstorben: 17. April 1942 in Chemnitz)

Ida Hanni Imgrund heiratete im Mai 1911 in Stuttgart Jean Philipp Imgrund, der aus einer protestantischen Familie stammte. Im Juli 1914 zog die Familie Imgrund nach Chemnitz.  Jean Imgrund war zum Fabrikdirektor und Prokurist der Firma Siegfried Goeritz bestellt worden. Wenige Monate später wurde er zum Heeresdienst einberufen. Nach seiner Rückkehr im Oktober 1920 nahm er seine Tätigkeit bei Goeritz wieder auf. Doch bereits nach kurzer Zeit verließ die Firma wieder, um in einer Trikotagenfabrik in Bodenbach (Böhmen) Direktor zu werden.

Die Familie Imgrund lebte in der Marschallstraße 20.  Beide Töchter des Ehepaares besuchten die Höhere Handelslehranstalt und Wirtschaftsoberschule bzw. die Sächsische Höhere Fachschule für Wirkerei- und Stickerei- Industrie in Chemnitz.
Als am 7. Januar 1924 Ida Imgrunds Mutter starb, zog ihr Vater  zu seiner Tochter nach Chemnitz. Die nun fünfköpfige Familie bezog 1934 eine Wohnung in der Ahornstraße 32.
1939 wurde das Haus in der Ahornstraße zu einem der vielzähligen „Judenhäuser“ erklärt.
Ida Imgrund hatte sich  bis Juni 1939 in der Chebrah Kedoschah und im Israelitischen Hilfsverein engagiert. Als sie im Frühjahr 1942 schwer erkrankte,  wurde sie von Dr. Ludwig Katzenstein behandelt. Er war ein sogenannter „jüdischer Krankenbehandler“ und überwies sie zu einem in Chemnitz bekannten Chirurgen. Der willigte zwar in eine Operation ein, aber es wurde für Ida Imgrund kein Bett zur Verfügung gestellt.
Sie erlag am 17. April 1942 dieser Krankheit und wurde auf dem Israelitischen Friedhof beigesetzt.

Am 10. Juni 2010 wurde ein Stolperstein für Ida Imgrund in der Ahornstraße 32 verlegt.

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