Die Kaßbergauffahrt
 

Nachdem Lehrer Stahlknecht als Erster sein Wohnhaus auf dem Kaßberg gebaut hatte, wurde dieser als neuer Stadtteil für die Chemnitzer immer interessanter.  Häuser wurden gebaut, Straßen und Plätze angelegt. Mit zunehmender Bebauung brauchte man bald eine kürzere Straßenverbindung in die Innenstadt.

 

1869/70 wurde die Kaßbergauffahrt als direkte Verbindung zwischen der Chemnitzer Innenstadt und dem sich entwickelnden Stadtteil gebaut.

Im Jahre 1908 wurde die Straße verbreitert und verstärkt, denn die Staßenbahn, als neues Verkehrsmittel hatte die Stadt inzwischen erobert. Nun sollte die "Elektrische" auch auf den Kaßberg hinauf "klettern".

 

 

Am 1.11.1908 war es dann so weit. Mit der neuen Linie K konnte man nun in relativ kurzem Zeittakt vom Hauptbahnhof auf die Weststraße/Ulmenstraße (oder zurück) fahren.
Dabei hatte sie nicht nur eine enorme Steigung, sondern auch eine S - Kurve zu absolvieren. Später wurde die Strecke bis zur Kochstraße erweitert.

 Schließlich fuhren bald zwei Straßenbahnlinien über die Kaßbergauffahrt: die Linie 8 kam von Ebersdorf - über die Frankenberger Straße, Hainstraße, Dresdner Platz, Johannisplatz, Theaterstraße, Kaßberg, Kaßbergauffahrt, Weststraße (Kochstraße)

und die Linie 10 verkehrte vom Haptbahnhof über Bahnhofstraße, Königstraße, Markt, Theaterstraße, Kaßbergauffahrt bis zur Weststraße (Kochstraße)

 

 

Bis Mitte Oktober 1983 fuhr die Straßenbahn über die Brücke "Kaßbergauffahrt", dann wurde sie durch moderne Gelenkomnibusse ersetzt.

Auch wenn sich die Liniennummern immer mal geändert haben, die Kaßbergauffahrt ist noch heute eine der wichtigsten Brücken über die Chemnitz.


 

An der Kaßbergauffahrt/Ecke Hohe Straße stand die "Jägerin". Eine Bronzeskulptur von Prof. Harry Liebmann aus Bad Homburg. Auf Initiative des Chemnitzer Verschönerungsvereins hatte man sie  gekauft und 1913 dort aufgestellt.

Sie mag, wie so viele Denkmale und Brunnenfiguren der "Metallspende" im II. Weltkrieg zum Opfer gefallen sein.

 

 

Heute sieht diese Ecke leider nicht mehr so schön gepflegt aus.

Bildquellen:   1, 3, 7, 8, Sammlung Eberhard Hofmann
                       2, 4, 5, Sammlung Petra Habelt
                       6, 9, Fotos Petra Habelt

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