Die Küchwaldschänke
 

Im Jahr 1900 beschlossen die städtischen Kollegien die Umgestaltung des Küchwaldes zu einem Waldpark, mit gleichzeitiger Neugestaltung des Festplatzes. Dieser war schon 1888, mit einer Ausdehnung von 30.000 Quadratmetern, hauptsächlich für Volksfeste und Turnspiele der Chemnitzer Schuljugend angelegt worden.

 

In der Mitte des Platzes stand damals bereits die kleine Wirtschaft. Betrieben wurde sie von Feodor Sachse, der auch der Wirt des  "Kellerhauses" am Schloßberg war. Nun musste diese "Wirtschaft am Küchwald" dem Umbau weichen.

Doch es sollte auch wieder eine neue Gaststätte gebaut werden. Die Pläne dafür kamen von Stadtbaumeister Eckardt. Am ersten Weihnachtsfeiertag 1909 konnte dann die große und schöne Küchwaldschänke am Rande des neuen Festplatzes eröffnet werden. Sie war 72 Meter lang,hatte ein hohen Mittelbau und vor diesem einen halbrunden Terrassenvorbau. Alles war auf das (damals) Modernste eingerichtet. Es gab elektrisches Licht und eine Niederdruckheitzung.

 

Im vorderen Teil befand sich ein hallenartiger, geräumiger Gastraum und dahinter schlossen sich die Wirtschaftsräume und die Wohnung des Wirts an. Vom Mittelbau verliefen nach links und rechts Verandabauten, die mit einem kleinen Pavillon endeten.

Der Bau, der unter der Oberleitung des Stadtbaurats Richard Möbius stand, kostete etwa 160.000 Mark. Das Ende dieser schönen und von der Chemnitzer Bevölkerung gern besuchten Gaststätte kam am 5. März 1945. Im Bombenhagel versank sie in Schutt und Asche. Aufgebaut wurde sie nach dem Krieg nicht wieder. An ihrer Stelle steht seit Anfang der 1960er Jahre die Freilichtbühne.

 

     

Bildquellen: 3 - 6 Sammlung Petra Habelt
                     1, 2, 7, 8 Sammlung Eberhard Hofmann
             

zurück